Es rumort und lodert tief im audiovisuellen Untergrund, wenn Farsot loslegen. Ein ums andere Mal legt sich ein schwarzer Schatten um das Geschehen, wenn die bedächtig klimpernden Akustik-Passagen ihren Auftritt haben. Dann gibt wieder eine harsche, kalte, unbarmherzig zermürbende als auch wahnsinnig druckvolle Wand den Ton an, von Rhythmus und einem enormen Antrieb getrieben. Nüchterne Bewusstseins- beschreibungen werden schreiend, brüllend, verzweifelt, krächzend, flüsternd, aber zu jedem Zeitpunkt mit aller Inbrunst und ungeschminkter Brutalität vorgetragen. Eine emotionale Achterbahn durch sämtliche Abgründe des menschlichen Daseins, stets unterbrochen von einer kurzen und von Dunkelheit durchtränkten Möglichkeit, durchzuatmen. Jedes der vier Hauptstücke ist ein Kleinod für sich selbst, ein filigran und mit jeder Menge Herzblut ausgearbeitetes Tribut an Hass, Angst, Trauer sowie zu guter Letzt den Tod, dessen Thematisierung in ein Mammutstück sondergleichen mündet: "Thematik: Trauer". Der Zenith des bisherigen Schaffens von Farsot manifestiert sich in einem bis zum letzten Augenblick durchdachten Konvolut aus ineinander fließenden, zum Zerbersten dramatische und niederschmetternde, kontinuerlich ins Unermessliche steigernde Aufbauten, die in dieser Konstellation jeder irdischen Apokalypse schmunzelnd trotzen. Was hier nicht alles an Stimmungen sowie ernüchternd genialen Ideen aufeinander prallen, man möchte vor lauter Ekstase platzen! Ehrlich, wenn es ein Lied in diesem Jahr geschafft hat, selbst im Vorhinein durch einen kurzen Ausschnitt fesseln zu können, dann war es "Thematik: Trauer"... irre! Im Umkehrschluss heißt dies natürlich nicht, dass die drei Stücke keineswegs in der Lage wären, Steine zur Rührung zu bringen. Der dritte Hauptteil zum Beispiel verbreitet ein durchgehend deprimierendes, in-sich-gekehrtes Ambiente, das aufgrund der tollen Mischung aus den ruhigen Akustik-Parts und scharf schneidenden Arrangements - auf welchen das Stück baut - zu einem fantastisch authentischen Hörerlebnis mutiert. In ihrer Gesamtheit jedoch stellen diese insgesamt sechs Kapitel eine Art Überleitung zum absoluten Höhepunkt "Thematik: Trauer" dar, dessen Übermacht ich an dieser Stelle noch einmal unterstreichen möchte. Zeitlos! FAZIT: Definitives Pflichtprogramm für jeden, der modernen, avangardistisch angehauchten Black Metal auch nur ansatzweise schätzt.
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