Helrunar - Baldr Ok Ìss    HELRUNAR
    Baldr Ok Ìss

    Release:  26.10.2007
    Label:  Lupus Lounge
    Stil:  Heathen Black Metal
    Spieldauer:  50 Minuten 39 Sekunden
    Punkte:  7,5 von 10
    Homepage:  www.helrunar.com

    In der Datenbank seit:  28.10.2007 / 22:22:56
    Gelesen:  286x  (seit Datenbankeintrag)

Auf dem dritten Opus der Barden von Helrunar bekommt man genau jene Kost serviert, die den Namen der Truppe bislang geprägt hat: Bis ins kleinste Mark nordisch-frostige Komposita mit einem ordentlichen Schuss Variation, unüblicher Ideeneinwürfe und Liedführung sowie einer Hand voll erhabener Akustik-Einsprengsel, die nichts weiter tun als in der so schon dichten Atmosphäre die letzten verbleibenden Lücken zu schließen. Selbstverständlich trägt auch die weiträumige, druckvolle Klangeinstellung ihren Teil zu diesem Eindruck bei, wobei besonders die geschickte Handhabung mit Hall im Gitarren- und Schlagzeug-Bereich ins Gehör sticht - zwischen dem gerade für solch ein Material enorm wichtigen Maß an Schärfe sowie Klarheit als auch dem respektablen Umfang an Details wurde hier sehr genau abgewogen, man merkt, wie viel Zeit die Ausrichtung jeder einzelnen Komponente aufgefressen hat.
Doch all das gab es schon auf dem Vorgänger, vielleicht sogar ein Stück weit besser; denn abgesehen von den sieben wie immer imposant exekutierten Kernstücken sind die restlichen Drei - vor allem aber "Baldrs Draumar" - mehr oder weniger unnötige Verlängerer. Weiters tauchen ab und an ziemlich hastig vorgetragene Sprechpassagen in Isländisch auf, die weder ins Bild passen noch verständlich sind - ich wage sogar zu behaupten, dass selbst Muttersprachler ihre Schwierigkeit haben werden, dieses Wirrwarr dechiffrieren zu können. Zum Glück belassen es die Schergen um Frontmann Skald Draugir bei einigen "auserwählten" Spots, an denen solche Elemente zur Geltung kommen. Doch selbst unter den "echten" Songs hat sich ein kleiner Langeweiler eingeschlichen - "Hunta and Boga" hat neben dem schleichend nach vorne stampfenden Charakter leider einen selten voraussehbaren Chorus zu bieten, der mit jedem weiteren Versuch, ihn gut zu finden, noch penetranter als Minuspunkt aus der Album-Masse hervorgeht. Die andere Seite der Medaille hat indes so etwas Schönes wie "Glámr" zu bieten, dessen Mittelteil zum Besten gehört, das aus diesem Hause gekommen ist. Generell zeigt sich, dass Helrunar im Schaffen von ausgedehnten, vielschichtigen, aber dennoch zielgenauen Stücken - ein weiteres Beispiel sei in "Baldr" genannt - in ihrer ganz eigenen Klasse spielen; allein die Zusammensetzung all dieser Komponenten lässt den Probanden ein ums andere Mal in fassungsloses Staunen versetzen, so perfekt und "einheitlich" strömen die Nummern aus den Kopfhörern bar jeder Beschreibung. Wären bloß die zuvor erwähnten Schwachstellen nicht, dann hätten wir einen ausnahmslos beeindruckenden Kracher vor uns liegen. So aber...


FAZIT:

Langsam wird es für das Trio Zeit, unnötigen Balast abzuwerfen und den Blick auf das Wesentliche, nämlich den Liedern selbst, zu richten. Wenn schon Derartiges sein muss, dann sollte das Ganze mindestens genauso harmonisch ins Gesamtbild eingefügt werden wie es die meisten Stücke hier so beispielhaft vorzeigen. Weniger wäre hier wirklich mehr!


TRACKLISTE:

01 - Dickichtgott
02 - Loka Lögsaga
03 - Schwarzer Frost
04 - Baldr
05 - Íss
06 - Winter
07 - Glámr
08 - Hunta And Boga
09 - Til Jardar
10 - Baldrs Drauma


LINE-UP:

Skald Draugir - Vocals
Dionysos - Guitars
Alsvartr - Drums


AMIKKUS

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