Dunkler, betrübend bis leicht stürmisch klingender Black Metal hat Einzug in die Welt von October Falls gehalten, das einst reine Akustik-Programm wurde zur dauerpräsenten Begleitung umfunktioniert, was den geradlinigen Aufbauten einen gewissen "natürlichen" Charme verleiht; in den meisten Übergängen hingegen spielen sie wie gehabt die Hauptrolle und verbreiten mit lodernden Feuer-Samples im Hintergrund eine seltsame, Geborgenheit vermittelnde Stimmung - ganz dem gelungenen Cover entsprechend. Das Titelstück baut binnen knapp drei Minuten eine recht intensive Untergangs-Stimmung auf, Kontrabass und Flöte setzen gezielte Akzente im stromlosen Gezupfe durch kleine, melodische Einsprengsel, die manchmal das Geschehen bereichern. Doch abgesehen davon sind Frontmann Mikko Lehto und seine angeheuerten Aushilfskräfte auf schwarzmetallischen Pfaden mit Tendenzen in die Viking-Richtung unterwegs: Ulver, Borknagar sowie ein bisschen Opeth scheinen am ehesten durch die trübe stimmenden Songs, wobei die breit abgemischten Gitarrenwände auch etwas an die Schweden von Benighted erinnern. Zwischen getragenem Mid-Tempo, mächtig nach vorne walzenden Passagen als auch dem ein oder anderen zünftigen Vollgas-Part herrscht ein angenehm ausgewogenes Gleichgewicht, sodass einerseits dynamische Entwicklungen innerhalb jedes einzelnes Stückes möglich werden, andererseits aber darüber hinaus die Hauptideen den Vorrang zugesprochen bekommen, was ihre Häufigkeit und stete Variation betrifft. Im Gegenzug findet man auf "The Streams Of The End" weder abrupte Breaks noch auffällige Schwächen in Bezug auf die saubere Abmischung oder gar den Inhalt der Scheibe selbst - bis auf ein paar Längen, die erst nach einigen Durchläufen sich ganz leicht zu erkennen geben, beweist October Falls, dass selbst radikal erscheinende Kurswechsel nicht unbedingt die Identität einer Band in Frage stellen müssen, sogar ganz im Gegenteil ganz dienlich sein können. Schön, wenn sowas Schule machen würde... FAZIT: Reinhören empfohlen!
|