Das, was sofort ins Ohr sticht, sind die herrlich vereisten, stürmisch rasenden Gitarrenwände, aus denen die Seele des Nordens durchdringt; größtenteils kommen Riffs zum Einsatz, die nach älteren Immortal sowie Satyricon zu Zeiten von "Nemesis Divina" klingen. Unerwartet starke Wendungen im Aufbau lockern das Geschehen auf, wobei die Hauptideen um des roten Fadens Willen mehrmals (manchmal variiert) vorkommen - keine leichte Aufgabe bei durchschnittlich acht Minuten Laufzeit pro Stück, wenn man Songs der Marke "Falckhenstein" oder "Haichenbach" den anderen Kompositionen vorzieht. Aber auch das gleichermaßen epische wie kompakt gehaltene Titelstück sowie das großartige "Comfort In Silence" - welches rein instrumental gehalten und mit akustischen Schmankerln versehen ist - zählen zu den Highlights auf diesem Album. Allerdings sind es zwei große Schwachstellen, die den enormen handwerklichen Vorsprung der Band gegenüber zahlreichen anderen Truppen drastisch verkürzen: Zum Einen wäre die schwachbrüstige, weil fast ausschließlich höhenlastige Produktion sowie auf der anderen Seite die unangenehm künstlichen Soundpatterns des Dosendrummers. Während es mittlerweile für ersteres Problem Abhilfe gibt (es steht ein Remix seit April diesen Jahres zum Re-Release bereit), bleibt uns das nervöse Ticken und Schellern des programmierbaren Schlagzeugers wahrscheinlich noch erhalten. FAZIT: Ich würde lieber auf den (hoffentlich bald erscheinenden) Remix der Platte hoffen anstatt sich diese Version zuzulegen, denn wer einmal mit dem Inhalt vertraut ist, weiß, dass da noch viel mehr herauszuholen wäre.
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