Spetälsk - Spetälsk    SPETäLSK
    Spetälsk

    Release:  20.7.2007
    Label:  Unexploded Records
    Stil:  Black Metal
    Spieldauer:  35 Minuten 2 Sekunden
    Punkte:  6 von 10
    Homepage:  Keine

    In der Datenbank seit:  20.07.2007 / 19:08:37
    Gelesen:  235x  (seit Datenbankeintrag)

Trotz aller bekannten Begleiterscheinungen, die eine heutige Black/Thrash-Platte mit deutlichen Ansätzen aus zweiterem Bereich mit sich bringt, will die Lust am Schreiben und Rausbringen von solchen Scheiben nicht abreißen. Was sich zwar - im Gegensatz zu all den verfrickelt wirren Audio-Bauten - relativ einfach komponieren lässt und live keinen Körper regungslos hält, scheitert vor allem daran, nach einigen Durchläufen absolut nichts mehr Neues bieten zu können. Die neben dem Hauptgeschehen nur vereinzelt eingestreuten Details treten flott an die akustische Oberfläche; wenn das Material selbst nicht von vorne bis hinten mitreißt, landet es schneller im Schrank, als es den Labels und Bands lieb sein könnte. Den hiesigen Kameraden von Spetälsk bleibt allerdings solch ein unwirsches Schicksal erspart, da mir schon ihr zwei Jahre zuvor erschienenes Mini-Album gefiel.
So kompromisslos thrashig wie damals geben sich die mittlerweile zum Quartett erstarkten Jungs auch heute - nur mit dem Unterschied, dass die Songs diesmal ziemlich viele Ähnlichkeiten aufweisen. Der Übergang vom dritten zum vierten Kapitel zum Beispiel fällt überraschend "reibungslos" auf, da in diesem Zeitabschnitt verdammt ähnliche Riffs durch den Äther rauschen. Aber auch sonst weichen die Schweden keinen Millimieter von ihrer Route ab, wirkliche Eins-zu-Eins-Kopien von Abschnitten werden allerdings nie dargeboten. Herauragende Nummern ergeben sich daher kaum, am stärksten knallen jedoch kleine Granaten wie der Rausschmeißer oder das ganz an den Anfang gestellte "Behold Him", das nebenbei mit einem richtigen Ohrwurm-Refrain bestückt wurde. Den längeren Stücken fehlt jedoch wiederum ein gespannter, roter Faden, der durch die Songs führt; stattdessen vergeudet man Zeit mit viel zu oft wiederholten, langweiligen Passagen. Ein genereller Straffungsprozess hätte dem kompletten Silberling gut getan, obwohl dann wahrscheinlich erneut eine EP herauskommt.
Ein paar Worte noch zum Sound: Schrille Töne schlägt der Gitarrist zu keinem Zeitpunkt an, all seine Spuren wabern in etwas dumpfen, dafür aber matschlosen Sphären. Dem Sänger mangelte es schon immer an einem kräftigen Organ, hechelt und flüstert er sich schließlich durch das Album wie kein Anderer - vielleicht soll das böse oder beschwörend sein, wer weiß. Das eindeutige Highlight dieser Band sitzt hingegen am Drum-Schemel - was Endymion da leistet, verschlägt einem fast die Sprache. Allein die Durchschlagskraft, mit welcher er dem Debut eine rachsüchtige Note verpasst, gibt zu denken und dürfte wahrscheinlich der einzig triftige Grund für ein Reinhören sein.


FAZIT:

Wenn der Schlagzeuger abhanden kommt, geht Spetälsk im selben Zuge die Existenzberechtigung verloren - so gemein sich das jetzt lesen mag.


TRACKLISTE:

01 - Behold Him
02 - Verlegt Nach Hadamar
03 - No More Life
04 - Bringers Of Thousand Storms
05 - Enslaved For All Existence
06 - The Glare Of His Scythe
07 - There The Ashes Stand


LINE-UP:

R. Karlsson - Vocals
Zetterberg - Guitars
Deobrigula - Bass
Endymion - Drums


AMIKKUS

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