So kompromisslos thrashig wie damals geben sich die mittlerweile zum Quartett erstarkten Jungs auch heute - nur mit dem Unterschied, dass die Songs diesmal ziemlich viele Ähnlichkeiten aufweisen. Der Übergang vom dritten zum vierten Kapitel zum Beispiel fällt überraschend "reibungslos" auf, da in diesem Zeitabschnitt verdammt ähnliche Riffs durch den Äther rauschen. Aber auch sonst weichen die Schweden keinen Millimieter von ihrer Route ab, wirkliche Eins-zu-Eins-Kopien von Abschnitten werden allerdings nie dargeboten. Herauragende Nummern ergeben sich daher kaum, am stärksten knallen jedoch kleine Granaten wie der Rausschmeißer oder das ganz an den Anfang gestellte "Behold Him", das nebenbei mit einem richtigen Ohrwurm-Refrain bestückt wurde. Den längeren Stücken fehlt jedoch wiederum ein gespannter, roter Faden, der durch die Songs führt; stattdessen vergeudet man Zeit mit viel zu oft wiederholten, langweiligen Passagen. Ein genereller Straffungsprozess hätte dem kompletten Silberling gut getan, obwohl dann wahrscheinlich erneut eine EP herauskommt. Ein paar Worte noch zum Sound: Schrille Töne schlägt der Gitarrist zu keinem Zeitpunkt an, all seine Spuren wabern in etwas dumpfen, dafür aber matschlosen Sphären. Dem Sänger mangelte es schon immer an einem kräftigen Organ, hechelt und flüstert er sich schließlich durch das Album wie kein Anderer - vielleicht soll das böse oder beschwörend sein, wer weiß. Das eindeutige Highlight dieser Band sitzt hingegen am Drum-Schemel - was Endymion da leistet, verschlägt einem fast die Sprache. Allein die Durchschlagskraft, mit welcher er dem Debut eine rachsüchtige Note verpasst, gibt zu denken und dürfte wahrscheinlich der einzig triftige Grund für ein Reinhören sein. FAZIT: Wenn der Schlagzeuger abhanden kommt, geht Spetälsk im selben Zuge die Existenzberechtigung verloren - so gemein sich das jetzt lesen mag.
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