Bis auf den semi-stimmungsvollen Schleicher ""Incantated Self-Destruction" hört jeder halbwegs bewanderte Hörer sofort "Panzer Division Marduk" als Vorlage/Vorbild heraus. Rasen, was die Karre hergibt - abgesehen von den paar Stoppern gegen Mitte eines jeden Songs. Nicht wirklich spektakulär, aber es gibt weitaus schlimmere Möglichkeiten, seine Zeit zu verschwenden. Der Gesamtsound wälzt druckvoll und sauber aus den Boxen, die Exekution der Songs verläuft fehlerfrei. Samples sowie ein bisschen dunkler Ambient lockern das Geschehen ein wenig auf, Goebbels und sein Vorgesetzter haben die vom Wortlaut her schon ziemlich abgewetzten Gastauftritte. Abschließend schmettert noch die altbekannte Hymne "Warfare" von Zyklon B durch das Zimmer, angereichert mit einem unnötig langen Synthetik-Outro voller Einsprengsel und zusätzlicher Gesangsarbeit. Viel mehr passiert hier nicht, der Stil ist ganz klar abgesteckt, das lyrische Konzept vielleicht einfältig. Der Brüllwürfel flucht überraschend oft (sein Lieblingswort scheint "fuck" zu sein), ansonsten lässt sich Perdition vor allem musikalisch nicht viel zu Schulden kommen, da Experimenten sowieso kein Spielraum zugelassen wird. FAZIT: "Antihuman Divinity" spricht wahrscheinlich nur den weiter oben genannten Kundenkreis an, das allerdings ohne jegliche qualitative Abstriche; sprich: Mit ein bisschen Fantasie könnte die MCD als Session-Überbleibsel durchgehen. Da ich aber so oder so kein besonders großer Anhänger jener Ära Marduks bin, hält sich meine Freude dementsprechend in Grenzen. Ich wünsche der Truppe für die Zukunft, aus diesem stilistischen Schatten heraus zu wachsen, um bald was Eigenes servieren zu können. Wäre ja schade, wenn nicht.
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