Zum einen hätten wir die absolut verstimmte Rhythmus-Gitarre, die besonders dann, wenn die Lead einen Part übernimmt, wahnsinnig schmerzvoll sein kann, den Songs aber zusätzlich noch eine (sicherlich ungewollte) dissonante Note verleiht. In jedem einzelnen Lied kann man Ohrenzeuge dessen sein, es vergeht einem schlagartig die Laune und - noch schlimmer - die Lust, dem Ganzen viel mehr als ein, zwei Chancen zu geben. Über sowas könnte ich mich den ganzen Tag aufregen, da ein oder zwei Minuten vor Aufnahme vollkommen ausgereicht hätten, um mir weniger Kritikfläche zu währen... egal, schon verziehen. Der zweite, wesentliche größere Minuspunkt von "The Winding Path" ist der streckenweise sehr komische Liedaufbau, selten habe ich derart konstruierten, ja fast schon wahllos aneinander geklebten Passagen (die für sich allerdings ganz ok sind) lauschen dürfen. "Logische", fließende Zusammenhänge sucht der Hörer hier vergebens, keines der fünf Collagen wirkt als geschlossene Einheit. Je öfter das Mini-Album in der Anlage rotiert, desto überzeugter ist man davon, einer Sample-Compilation kommender Taten zu hören, weil so gut wie alle Arrangments sich ungefähr genauso gut verstehen wie Rassisten und Links-Radikale. Treffende Beispiele hierfür sind zuhauf aufzufinden, besonders markant treten die radikalen Wechsel zwischen harmonischen (Haupt-)Parts und nach vorne stürmenden, amelodischen Attacken in Erscheinung... und plötzlich fängt das nächste Stück an. Hmm... FAZIT: Da das vermeintliche Endprodukt unfertig wirkt, halte ich von einer Bewertung großen Abstand. Vielleicht findet sich die ein oder andere Idee in einem der nächsten Scheiben Timor et Tremors wieder.
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