Was in der Vergangenheit von Gruppen wie Kinstrife & Blood oder Psychomantum eindrucksvoll gelang, schlägt sich ebenso in "Antiochia" nieder. Mit dem Unterschied, dass das hiesige Material dann doch eher an Empyrium als an alle anderen genannten Projekte erinnert, da sehr viel von dieser bedrückt erhabenen Atmosphäre des zweiten Meisterwerks der Ikonen vernommen werden kann. Obwohl die Knopf- und Tastenfraktion wesentlich massiver vertreten ist, geht die leicht verhallte Gitarre keineswegs im dunkel wabernden Klangmeer unter, sondern bildet vielmehr eine gleich laut tönende Einheit. Generell muss man Bann für ihren hier fantastisch ausbalancierten, verdammt dunklen und daher ziemlich stimmungsfördernden Sound loben; wenn am Ende des Jahres das große Resümee gezogen wird, steht Bann mit ziemlicher Sicherheit an den vorderen Plätzen für die Kategorie Produktion. Jedoch gibt gerade der eigentliche Inhalt eben nicht so viel her, wie all das Drumherum bisher versprochen hat. Die ersten zwei Stücke könnten eher als verloren geglaubtes Material der "Songs of Moors..."-Platte durchgehen, vor allem das Gerüst beider Nummern könnte - bis auf die Samples sowie Breaks in "Aber aus der Asche..." - ähnlicher kaum sein. Richtig einschlagen tut dafür "Antiochia", die mit Abstand düsterste und mystischste Komposition diesen Jahres. Allein das Aufgebot an Vocals erzeugt kalte Rückenschauer, vom monoton hypnotischen Aufbau fange ich am besten gar nicht an zu erzählen... Der pure Wahnsinn! Keine Ahnung, womit das Zweigestirn solch ein mysteriöses, uraltes Ambiente wirklich erzeugt, aber es funktioniert einwandfrei... irre! FAZIT: Unbedingt das Titelstück antesten! Für Empyrium-Anhänger ist (oder sollte) dieser Verein sowieso Teil des täglichen Pflichtprogramms (sein). Da bahnt sich was für den ersten großen Wurf an!
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