Auf verworrene, undurchsichtige Weise prügeln sich die Serben durch ihre sechs Kreationen. Mehrmals werden vertrackte Brückenschläge zu den Hauptthemen des jeweiligen Songs geworfen, doch sind ebenjene zum Glück markant genug, um so etwas wie Wiedererkennungswert inne zu haben. Schwedisch angehauchte Melodien finden ebenso Erwähnung wie amelodisch brutale Thrash-Zitate, wobei diese fast ausschließlich in den zuvor erwähnten Bridges verbratet werden. Rein handwerklich betrachtet macht das Quintett eine sehr ordentliche Figur, vor allem diverse, technisch komplexe Passagen meistert die Truppe fehlerlos. Wenn man allerdings die Stücke selbst betrachtet, sticht der Mangel an wirklichen Kracher-Ideen ins Ohr - was überraschenderweise erst nach einigen Anläufen bemerkbar wird... Unter der sehr schmackhaft abgemischten Proberaum-Atmosphäre und dem verschachtelten Hin und Her verbirgt sich tatsächlich ein zeitweise zielloses Etwas, das zwar flott und ansprechend dargebracht wird, aber im Prinzip nur bedingt taugt. Selten kam mir so ein kompetent errichtetes Blendwerk unter die Fittiche! Zuerst mit allerlei guten Ideen den Mund wässrig machen, um dann am Ende - genauso wie das langweilige Orgel-Outro - ein großes Fragezeichen zu hinterlassen. FAZIT: "Magla" ist eine zweispältige Geschichte, da es durchaus über Glanzmomente und streckenweise sogar fantastische Einfälle verfügt. Doch wenn sich hinter einem wunderschön verpackten Geschenkkarton kein richtiges Geschenk befindet, kann das mitunter fatal ausgehen. Ich will hingegen Gnade walten lassen, somit den Pluspunkten umso mehr Gewicht zusprechen. Wehe, wenn dieser Kurs fortgesetzt wird...
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