Italien, genauer gesagt der meinerseits begnadete Gitarrist Radok - dessen einzigartige Interpretation von typisch skandinavischem Schwarzmetall schon das letzte Lorn-Album so gnadenlos gut werden ließ - hat im Zuge der Arbeiten für das nächste Werk seiner Hauptband eine Nebenbaustelle eröffnet, welche sich zwar ganz klar an weiter oben genannter Überscheibe des Counts orientiert, dafür jedoch genau dieses räumlich endlose Ambiente erzeugt, welches jahrelang vollkommen absent blieb. Aus etwas mehr als zwanzing Minuten Material fließen zwei ergreifend dystopische Nummern, die trotz eindeutiger Referenz eigenständig genug sind, um keine willenlosen Regelopfer abzugeben. Nein, hinter "Spina de múl" und "Ey de nét" stecken Songs, die über jedem Tribut stehen. Wenn erstmal der anfangs etwas holprig eingestellte Drum-Computer perfekt zur rauschend klaren Gitarrenwand passt, öffnet sich eine Art Parallelwelt, in welche der Hörer immer tiefer eintaucht. Erzeugt wird diese hypnotische Abwärtsspirale durch den geschickten Einsatz von wenigen, erhaben schwebenden Tonfolgen, die in regelmäßigen Abständen wiederkommen und somit den Vortex ausfüllen - beileibe nichts Neues. Der Zauber des vorliegenden Demos wird jedoch in den mitschwingenden, unterschwellig eingebauten Ideen hörbar gemacht, in denen das wahre Talent des Gitarristen ersichtlich wird. FAZIT: Bar jeder Beschreibung! Vorerst gibt es allerdings "nur" neun Zähler, da ich mir das Maximum an Euphorie für die erste Full-Length aufsparen möchte. An einer unbedingten Kaufempfehlung von meiner Warte aus ändert dies hingegen nichts.
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