Nordheim - Nordheim    NORDHEIM
    Nordheim

    Release:  Mai 2007
    Label:  Eerie Art Records
    Stil:  Timeless Black Metal
    Spieldauer:  21 Minuten 38 Sekunden
    Punkte:  9 von 10
    Homepage:  Keine

    In der Datenbank seit:  29.04.2007 / 13:34:28
    Gelesen:  405x  (seit Datenbankeintrag)

In die platten Sphären heutiger Werke kann man denkbar schwer versinken, vor allem dann, wenn der eingebaute Fließband-Charakter vollstens zur Geltung kommt und sämtliche Atmosphäre in seiner fetten, aber gesichtslosen Klangwand verschlingt. Fallweise artet dies sogar so weit aus, dass aus einer ursprünglich als "Black Metal" titulierten Platte ein saftig-tödliches Rifffest entsteht - Gorgoroth zum Beispiel haben ihrem aktuellen Werk eine deftige Portion an tief gestimmtem Saiteninferno spendiert; von all den generischen Kotzbrocken-Bands, die derartige Unterfangen hingegen alle paar Jahre vertonen, möchte ich gar nicht erst anfangen, zu reden. Diesem schändlichen Trend hin zur Massentauglichkeit stehen zwar eine Menge Kontrahenten gegenüber, wovon wiederum viele jedoch ebenfalls nicht wirklich (oder nur zum Teil) in der Lage sind, den hypnotisch entgeisterten Welten eines "Hvis Lyset Tar Oss" oder Mayhems Meisterwerk in Sachen Brillianz gleich zu kommen. Leider erscheint nur noch vereinzelt eine solch faszinierende Huldigung an die alten Tage, ohne natürlich auf den eigenen Senf zu vergessen.
Italien, genauer gesagt der meinerseits begnadete Gitarrist Radok - dessen einzigartige Interpretation von typisch skandinavischem Schwarzmetall schon das letzte Lorn-Album so gnadenlos gut werden ließ - hat im Zuge der Arbeiten für das nächste Werk seiner Hauptband eine Nebenbaustelle eröffnet, welche sich zwar ganz klar an weiter oben genannter Überscheibe des Counts orientiert, dafür jedoch genau dieses räumlich endlose Ambiente erzeugt, welches jahrelang vollkommen absent blieb. Aus etwas mehr als zwanzing Minuten Material fließen zwei ergreifend dystopische Nummern, die trotz eindeutiger Referenz eigenständig genug sind, um keine willenlosen Regelopfer abzugeben. Nein, hinter "Spina de múl" und "Ey de nét" stecken Songs, die über jedem Tribut stehen. Wenn erstmal der anfangs etwas holprig eingestellte Drum-Computer perfekt zur rauschend klaren Gitarrenwand passt, öffnet sich eine Art Parallelwelt, in welche der Hörer immer tiefer eintaucht. Erzeugt wird diese hypnotische Abwärtsspirale durch den geschickten Einsatz von wenigen, erhaben schwebenden Tonfolgen, die in regelmäßigen Abständen wiederkommen und somit den Vortex ausfüllen - beileibe nichts Neues. Der Zauber des vorliegenden Demos wird jedoch in den mitschwingenden, unterschwellig eingebauten Ideen hörbar gemacht, in denen das wahre Talent des Gitarristen ersichtlich wird.


FAZIT:

Bar jeder Beschreibung! Vorerst gibt es allerdings "nur" neun Zähler, da ich mir das Maximum an Euphorie für die erste Full-Length aufsparen möchte. An einer unbedingten Kaufempfehlung von meiner Warte aus ändert dies hingegen nichts.


TRACKLISTE:

01 - Spina De Múl
02 - Ey De Nét


LINE-UP:

Radok - Everything


AMIKKUS

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