Braucht der so schon vollkommen übersättigte Markt wirklich noch weitere Verstärkung seitens der handwerklich brauchbaren, aber inhaltlich total ausgelutschten Sorte? Offensichtlich, sonst käme nicht der (eigentlich renommierte) Plattenverein von Debemur Morti auf die Idee, ihren geographischen Nachbarn Kult in Form von aufwändiger Promotions- sowie Pressarbeit unter die Arme zu greifen. Laut Promowisch soll der vorliegende Brocken mal wieder "Pure Fucking Black Metal Kult" sein, also werden wir uns standesgemäß mit grimmiger Miene, zwölf Kilo Stahl und ordentlichem Corpsepaint vor die Anlage setzen und brav die Axt zum Takt schwingen. Die ersten Sekunden des Titelstücks sind dann auch tatsächlich eine ganz nette, wenn vielleicht etwas zu melancholische Angelegenheit für die seitens des Labels erfundene Stil-Bezeichnung. Sobald jedoch der erste Break von statten geht, war's das mit der Nettigkeit. An deren Stelle lärmen fortan zig austauschbare, arschlose Halbthrash-Einfälle, die so voraussehbar wirken, dass einem das Mittagessen von Weitem winken möchte. Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass sich die Italiener an jeder stilähnlichen Durchschnitts-Combo, die im Moment um die Aufmerksamkeit der willenlosen Masse buhlt, bedient hat. Satte acht Lieder (?) lang wird man das Gefühl nicht los, diese gesichtlosen Strukturen schon in zahlreichen anderen Truppen vernommen zu haben, deren Name genauso schnell untergegangen ist wie es die winterliche Abendsonne jedes Jahr im hohen Norden tut. Dann jedoch, am Ende des Tunnels, wird es hell: "Omega" ist zwar nichts weiter als ein nachdenkliches Akustik-Geklimpere, das jedoch binnen seinen drei Minuten weitaus mehr zu bieten hat als neunzig Prozent des bisher erklungenen Inhalts. Ob kalt berechnetes Kalkül oder wirklich nur Zufall, bleibt jedem Beobachter selbst überlassen... FAZIT: "Langweilig" trifft es meiner Meinung nach am präzisesten.
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