Abgesehen von der insgesamt wesentlich besseren, handwerklichen Darbietung des Materials gefällt mir auch die leicht veränderte Stilrichtung: Unter dem Banner Thorngoth wird hier Black Metal zelebriert, dessen rasende Momente zwar stark am Manifest von Dark Funeral kratzen, in allen anderen - meist sehr auf Atmospähre ausgelegten - Passagen legt die Truppe aber eher Wert auf ein halbwegs eigenständiges, wenn auch zeitweise leicht schwedisch klingendes Gebräu. Allzu viele Details gibt es um der Übersichtlichkeit Willen nicht, an (zum Glück) dezent und sinnvoll eingeworfenen Sample-Intros und eingestreuten Soli kommen die Jungs dennoch nicht vorbei. Besonders die drei ersten Songs haben es mir angetan, versprühen diese schließlich eben jenes alte, bissige Feeling, das ich aus solchen Liedern heraushören möchte. Gegen Ende knickt die Qualitätskurve zwar leicht ein, bis auf ein paar unnötige Längen funktionieren aber auch die weiter hinten liegenden Stücke ganz ordentlich, "Requiem Aeternam" könnte sogar als Höhepunkt der gesamten Platte durchgehen. Doch fehlen für die endgültige Übernahme all meiner Sinne noch ein paar "Kleinigkeiten": Zum einen wäre der etwas lasche, untödliche Sound der Platte, dessen Hauptproblem der Mangel an zusätzlichen, schrillen Gitarrenspuren zu sein scheint; mit ein klein wenig mehr Arbeitsaufwand wären auch die unsauberen Übergänge zwischen den Samples und dem eigentlichen Lied behoben. Zum anderen sollten - wie oben schon indirekt erwähnt - die Songs gestrafft werden, schließlich hat ein knackiger, pointierter Studio-Auftritt noch keiner Band geschadet. FAZIT: Wenn sich Thorngoth beim nächsten Mal noch ein Stückchen mehr am Riemen reißen und anfangen, wertlose Ideen fristlos über Bord zu werfen, könnte den Jungs eine wahre Perle gelingen. Zutrauen würde ich es ihnen auf alle Fälle.
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