Des Öfteren bekommt man es mit Scheiben zu tun, die einem anfangs gar nicht so recht gefallen wollen - sei es aufgrund der schlampigen Umsetzung, der ungewöhnlichen Atmosphäre, die sich kaum entfalten möchte oder den meist sperrigen Songs selbst. Genauso verhält es sich auch mit den Australiern von Rift, dessen vorliegende Mini-Scheibe weitaus qualitativer ist als es am Anfang scheinen mag. Zwar sind genau die Hälfte aller Songs mehr oder weniger synthetische Pausenfüller und CD-Stretcher in einem, doch machen die anderen fünfzig Prozent dafür fast alles richtig: Dichte, triefend stimmungsvolle Saitenschauer walzen sich durch das Geschehen, während Alleinherrscher Balam sich passend dazu die Seele aus dem Leib krächzt (zeitweise darf man sogar sakralen Chorälen lauschen). Über diesen beiden Hauptelementen schweben angenehm unauffällige Synthie-Teppiche sowie der eine oder andere kleine Tasteneinsatz. Besonders "Versipellis" und der vorletzte, neunminütige Epos lassen die Haarwurzeln nach oben schießen - hier werden weiträumige Riffs mit genau jener richtigen Menge an zusätzlicher Unterstützung der Knöpfchen-Fraktion so umwerfend gemischt wie es sonst nur bei sehr wenigen, stilistisch ähnlichen Gruppen der Fall ist. Natürlich, es bedarf einer gewissen Zeit, bis beide Über-Hymnen zünden. Doch wenn es erstmal soweit ist... FAZIT: Rift mögen zwar (noch) kein phänomenales Machtwerk auf die Beine gestellt haben, "Eyes Of The Basilisk" zeigt jedoch schon deutlich, dass da noch viel mehr Potenzial in diesem Ein-Mann-Unterfangen drinsteckt.
|