Doch ging es Wintermoon nie um revolutionäre, möglichst überproportionierte Passagen oder gar Einschübe aus fremden Genres. Vielmehr will das deutsche Duo auf die Quintessenz der schwarzmetallischen Ursprünge aufmerksam machen und jener (einmal mehr) in Form von rohen, unkomplizierten Nummern mit einigen wenigen Übergängen huldigen. Selbst die Tempi beschränken sich auf an einer Hand abzählbaren Varianten - wir sprechen hier vom gesamten Album, nicht von einzelnen Stücken. Viele verschworene Old-School-Barden mögen hier kein Problem sehen, jedoch wird das Ganze nach mehreren Durchläufen doch eintönig und repetitiv. Denn wenn man nebst dem üblichen Gift sogar auf Bässe verzichtet - somit also hinsichtlich Melodik ausschließlich auf die Sechssaitigen setzt - läuft man Gefahr, über kurz oder lang überhört zu werden. Sicherlich bemüht sich der Zweier, mit unangenehm kalten Riffs zu punkten, was auch größtenteils gelingt - doch kann ein Schema X nicht unbedingt auf sieben Collagen (exklusive Intro) eins zu eins übertragen werden, ohne dabei zugleich auf Abwechslung bauen zu können... es sei denn, man kommt den musikalischen Fähigkeiten eines Genies gleich. FAZIT: Gewiss, "Arroganz" verbreitet ebenjene, glänzt mit einem gewissen Charme und animiert jeden dazu, mal wieder die alten Darkthrone-Platten aus den Untiefen des Plattenschranks hervorzukramen. Wenn es aber dabei bleibt, wird sich Wintermoon schwer tun, über die bereits bestehende Anhänger-Basis hinaus weitere Fans hinzuzugewinnen.
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