Agrypnie - F51.4    AGRYPNIE
    F51.4

    Release:  16.6.06
    Label:  Supreme Chaos Records
    Stil:  Avantgarde Black Metal
    Spieldauer:  51 Minuten 13 Sekunden
    Punkte:  8.5 von 10
    Homepage:  www.agrypnie.de

    In der Datenbank seit:  25.10.2006 / 20:16:57
    Gelesen:  460x  (seit Datenbankeintrag)

Wenn Solo-Projekte von Rock-Musikern angegangen werden, darf man meist mit spannenden, neuen Horizonten rechnen, die in der jeweiligen Hauptbaustelle aus welchen Gründen auch immer keinen Platz fanden. Mittlerweile sprießen nun sogar auf schwarzmetallischer Ebene derartige Alleingänge vermehrt aus dem sonst so festgefroren bandtreuen Boden, großartige Beispiele sind unter anderem Häive, Chaos Omen und eben Agrypnie, das Aufsehen erregende Neben-Sprachrohr von Torsten, dem Unhold.

Wer sein bisheriges Schaffen kennt, wird auf dem vor kurzem erschienenen Debut einige positive Überraschungen erleben. So stehen in textlicher Hinsicht vollkommen andere, weitaus moderne Themen im Vordergrund, wie sie nahezu überall Verwendung fanden. Herausrragend der stetige Abgang aus dem Fokus der eigenen Umwelt ("Cogito Ergo Sum"), dessen musikalische Umsetzung passend, weil einerseits schwerst melancholisch, andererseits hingegen latent wütend ist (wobei folgende Zutaten auf alle Lieder umzumünzen sind): Weiträumige, in aggressiven Momenten durckvolle Gitarrenwände, schöne Synthie-Unterstützung aus dem direkten Hintergrund, verzweifelt geschriene Vocals sowie ein Drum-Computer, der schon im Vorfeld für gespaltene Lager sorgte. Von meiner Warte aus bleibt diesbezüglich nur zu sagen, dass lediglich in den wirklich flinken Passagen der Sound arg künstliche Ausmaße annimmt, ansonsten hingegen alles "im grünen Bereich" liegt. Als besonders groß erweist sich hierbei die Spannweite der Sechssaitigen, die je nach emotionaler Lage mit unglaublich reifen Ideen "bemustert" wurden. Ganz egal, ob abgehackt pointierte Hassattacken, Elegisch-Ausladendes oder gar frostige Einleitungen ("Masken") - das Mainzer Genie versteht es einfach, gewünschte Stimmungen gekonnt zu erzeugen, ohne dabei auf altbewährte Tonfolgen zurück zu greifen. Logisch daher, dass die vorliegende Platte die Langlebigkeit quasi mit auf den Weg bekommen hat, sprich immer wieder gerne "F51.4" rein- beziehungsweise durchhören will.


FAZIT:

An Torstens Qualitäten als Songschreiber und Musiker habe ich zwar nie gezweifelt... dass er sich jedoch dermaßen eigenständig anstellen kann, ohne zwingend an frühere Glanztaten zu erinnern, hat mich schlicht umgehauen. Dringendste Empfehlung!


TRACKLISTE:

01 - Intro
02 - Und Führet Mich Nicht In Versuchung
03 - Auf Den Nackten Korridoren
04 - Cogito Ergo Sum
05 - Kerkerseelenwanderung
06 - Spiegel?
07 - Maksen
08 - Glas
09 - Outro


LINE-UP:

Torsten, Der Unhold - All Instruments


AMIKKUS

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