Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Beide haben keine Übernummern im Programm und rereleasen Demos, die im Original auf eine winzige Anzahl an Kopien limitiert wurden, somit also nur für Nahstehende zugänglich waren. Nae'blis zeigt in gitarresker Hinsicht zwar nette, roh-apokalyptische Collagen mit ebenfalls gutem Gespür für Tempopausen vor, nervt jedoch auf der anderen Seite mit einem unsagbar häßlich klingenden Drum-Computer, der trotz dezentem Hintergrunddasein mit seinen notorisch tickenden Snare-Inferno Zahnschmerzen aus der Anlage zaubert. Zählt man noch den unausgewogenen Sound hinzu, bleibt für die ersten drei Schnellschüsse kaum Sympathie übrig - was angesichts der unglaublich kurzen Kompositionszeit (alles an einem Tag geschrieben!) auch keineswegs verwunderlich ist. Doch irrplötzlich nimmt das Ganze eine Wendung in Form von "Lost & Forgotten", das mit einem echten Schlagzeug sowie einem gesanglich besser agierenden Magnus Wohlfahrt wesentlich gefälliger daherkommt und für einige Momente sogar richtig verzaubern kann. Wenn das ein roher Vorgeschmack auf den kommenden Zweitling darstellt, bin ich wirklich guter Dinge! (5) Dominion spielt den großen Geheimniskrämer, gibt weder Band-Besetzung noch Gründungsjahr bekannt, hat keine Homepage am Laufen und will sowieso nur mit ihrer Musik assoziiert werden. Im Prinzip eine absolut unterstützenswerte Haltung, wäre "A Dream" griffiger gestaltet worden. Die Songs dürfen zwar mit einem produktionell wesentlichen besseren Gewand in die Ewigkeit stolzieren, bekamen indes - abgesehen vom akzeptablen Riffage, das durchaus für sich spricht - einen hüftsteif humpelnden Grundrhythmus vorgesetzt, der normalerweise von unterirdisch schlechten Besenkammer-Projekten dargeboten wird. Dafür kann auch hier der Bonustrack triumphieren, glänzt dieser anhand von zerbrechlichen, leicht komplexen Melodien sowie einem halbwegs erinnerungswürdigen Aufbau. Im Großen und Ganzen geht Dominion demnach als knapper Sieger ins Ziel. (6) FAZIT: Diejenigen, die das Zusammenspiel trotzdem am Einkaufszettel stehen haben, werden schon wissen, warum.
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