Eine national schon verloren geglaubte Spielart scheint hier in ihrer vollen Pracht auf, fast so, als ob sie stets präsent gewesen wäre... die Rede ist natürlich vom Black Metal mit erheblich tödlichen Zusätzen. Während die wenig überbliebenen Truppen, welche dieser speziellen Sparte frönen, entweder ins unermesslich Perfektionierte aufstiegen oder schlichtweg ödes Gerödel von sich geben, zockt dieses Quartett auf einem sehr gesunden überdurchschnittlichen Niveau. Dies äußert sich im überaus flüssigen Songwriting, das zwar mit einigen passend gesetzten Stoppern daherkommt, die Hauptpassagen der jeweiligen Songs aber dort, wo es Sinn macht, wiederholt. Vor catchigen Refrains schreckt die Mannschaft genauso wenig zurück wie vor zeitweilige Ausflüge in thrashige Gefilde, welche unter anderem in "Blodregn" unternommen werden. Weiters wird im Gegensatz zu vielen Kollegen weitaus melodischer gewerkelt: "Mänskligt Avskräde" lebt von gut einprägsamen, schleichenden Tonfolgen, die über die gesamte Länge verbreitet sind und eine leicht unheimliche Stimmung verbreiten, ansonsten bereichern gezielte Melodietupfer das knackig gehaltene Programm. Erstaunlich professionell zeigen sich Vemoth selbst in Sachen Detail-Ausarbeitung, was sowohl in kleinen, mixtechnisch in den Hintergrund gesetzten Keyboardeinlagen (Stichwort Belphegor) als auch in den rhythmisch optimal ausgearbeiteten Songs zeigt. So ladet "Acceptera Eller Dö" anfangs zum hemmunglosen Bangen ein, "Domen" begeistert durch die pointierten Saiteneinlagen und vom wildem, abartig geilen Stop-and-Run-Massaker des Openers möchte ich gar nicht erstmal reden. Für reichlich Abwechslung ist demnach gesorgt. Einzig die Vocals, die ein wesentlicher Bestandteil des Albums sind, wollen nicht so recht ins Gefüge passen. Zwar keift Behemiron angenehm kräftig seine Zeilen runter, im Vergleich zum perfekt eingespielten Instrumentalteil kann sein Organ jedoch nicht mithalten. Im Übrigen fehlt es dem knapp dreiviertelstündigen Erlebnis aber an Nichts, alles klingt wie angegegossen. FAZIT: Man sollte Vemoth dankbar dafür sein, dass sie den schwedischen Black/Death wieder zurück auf die musikalische Karte geholt haben, denn solch eine tolle Platte gab es die letzten Jahre nicht mehr aus diesem Segment!
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