Dabei könnte "Soulcollector" durchaus eine formidable Erscheinung sein, sind doch hier viele gute Ansätze zu finden, selbst ganze Lieder wie "Den røde sten" oder "Nitiria Amlech" beweisen, dass den Dänen schlichtweg noch das nötige Feingefühl fehlt, um solche Perlen in ihrem wahren Glanzlicht strahlen zu lassen. So wundert man sich, warum es eine Vokalistin, die nicht nur gehörigst daneben, sondern scheinbar rückwärts zu singen scheint (!), auf diese Scheibe geschafft hat. Oder warum pro Song ein völlig anderes Klanggewand präsentiert wird, obwohl man darauf pocht, ein vollwertiges Album und keine herkömmliche Compilation dem Volk hinterher zu werfen. Der Vergleich beweist: Die vorletzte, ganz passable Epik-Nummer, welche mit einer Rauschewand ihrergleichen daherkommt, kann niemals zum selben Zeitpunkt wie das ungewöhnlich basslastig-röhrende "Those who speak in minds" aufgenommen worden sein. Während das erstere Stück aber wenigstens noch eine tieftraurige Atmosphäre im Zimmer verbreitet, vermeidet das zweite tunlichst, einem zu gefallen - die ohrenschädliche Mischung aus Kreissägen-Sound sowie einfältig-eingängigem Verlauf macht's. In die selbe Richtung schlägt "Sealed In Black With Silver Stars", nur dass es diesmal eben noch eine Stufe tiefer geht, sprich grottenschlechte Züge annimmt. Zum Glück stellt dieser Totalausfall eine Ausnahme dar, wobei es das Niveau fortan nur noch bis in die mittleren Qualitätssphären schafft. Einzelne Ausschläge nach oben sind zwar rar gesät, dafür umso ansehnlicher gestaltet, die besten Beweise für jene Behauptung finden sich schon weiter oben im Text. Woran Blodarv aber eben zeitweise wirklich scheitern, ist die mangelnde Umsetzung und/oder Perfektionierung ihrer Ideen. Mal hapert's am Handwerk, mal am Sound, mal an der abgelieferten Substanz - mit der Zeit entwickeln sich Zweifel an der Ernsthaftigkeit dieses Projekts, welche mit etwas mehr Geschick locker wett gemacht werden könnten. Überhaupt regiert hier der Konjunktiv, ein "Hätte, dann wäre"-Spielchen wäre im Falle der Nordlichter sicherlich ganz sinnvoll... FAZIT: Eine schlichtweg vertane Chance. Die nächste wird hoffentlich besser genutzt.
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