Anfangs sieht es diesbezüglich gar nicht schlecht aus, das Titelstück und "Evig Vinter" - mit seinen fantastisch ausgearbeiteten Rhythmen ein echter Geheimtipp! - ziehen magisch an, verleiten zum Träumen, erinnern nur noch unterbewusst an ihre norwegischen Vorbilder. "Schuld" tragen unter anderem die knackig geschriebenen Hauptteile, welche in neun von zehn Fällen mit wirklich sehr wohlwollender Synthetik-Unterstützung daherkommen. Meist sind die Lieder im mittleren bis schnellen Tempo angesiedelt, es kommen also dementsprechend schleppende, nachdenkliche Stopper zum Einsatz, welche nahtlos ins Hauptgeschehen eingebunden sind. In diesen können stärker betonte Keyboards, nettes, ruhiges Akustikgezupfe oder aber beides gleichzeitig vorkommen, wobei dies die seltenst verwendete Variante ist. Mörker sind demnach darum bemüht, eine Trübsal blasende Atmosphäre zu schaffen, was ihnen vorüberwiegend auch gelingt. Durchhänger á la "Naturen Döljer Alla Spår" und "Kalla Vindar Ger Oss Kraft" schmerzen hier umso mehr, da sie songtechnisch wirr durch die Gegend flattern und nicht gerade den Anschein machen, als ob sie etwas reißen wollen. Zwar gibt es selbst hier und da wieder ein paar gute Einfälle, diese werden jedoch nicht so konsequent ausgebaut wie es sonst der Fall ist. Sobald diese beiden Semi-Füller überstanden sind, lässt sich eine interessante Entwicklung, die ab "Tidlös Värld" beginnt, beobachten: Mit jedem weiteren Stück steigt die Qualitätskurve steil an, bis sie bei "Mot Dödens Portar", dem eindeutig besten Beitrag hier, in schwindelnd hoch gelegenen Regionen ihren Zenit erreicht hat. Wo überall sonst "nur" Überzeugungsarbeit geleistet wird, beweisen die drei Schweden mit jenem Track, wie verdammt gut sie sein können, da einfach alles stimmt. Vom ersten bis zum letzten Ton. Bitte mehr in Zukunft davon! FAZIT: War "Den Sista Utfärden" ein kompetenter, etwas zerbrechlich klingender Ausblick auf kommende Glanztaten, legt "Skuggornas Rike" eindrucksvoll Zeugnis davon auf, wie stark sich Mörker gestiegen haben. Wenn sich diese rasante Entwicklung zurücksetzt, haben wir bald ein ähnlich göttliches Werk wie "For All Tid" vor uns liegen. Wetten?
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