Runenblut - No Solution For Your Life... Just Suicide!    RUNENBLUT
    No Solution For Your Life... Just Suicide!

    Release:  6.6.2006
    Label:  Christhunt Productions
    Stil:  Usual Black Metal
    Spieldauer:  43 Minuten 50 Sekunden
    Punkte:  6,5 von 10
    Homepage:  www.runenblut-band.de.vu

    In der Datenbank seit:  08.07.2006 / 18:09:30
    Gelesen:  325x  (seit Datenbankeintrag)

Es lag mir fern, glauben zu können, ein derart junges Duo wie Runenblut könne so rasch zwei Alben herausbringen UND auch noch qualitativ überzeugen. Mehrere Durchläufe später hege ich zwar immer noch eine gewisse Skepsis gegenüber solchen flinken Fingern, gewisse Teile des vorliegenden Albums konnten mich dennoch in gewisser Art und Weise gewinnen.
Doch bis man erst bis zu diesen vordringt, bedarf es einer gehörigen Portion Geduld. Einem reichlich billigen Kriegsspiel-Intro folgen zwei handwerklich solide Mischungen aus thrashig angehauchtem Metalcore sowie einer winzigen Prise schwarzmetallischer Andeutungen - für sehr tolerante Gemüter sicherlich als Abwechslung, vielleicht sogar als Aneckung an allzu böse Combos zu verstehen, für alle anderen aber definitiv nichts, womit man auf Fan-Jagd gehen sollte. Auf einmal aber kommen die beiden Protagonisten drauf, dass sie doch irgendwie was mit Black Metal zu tun haben wollen und starten mit "Execution Of Jesus Christ" ein durchaus hörbares, vorüberwiegend getragenes Programm. Besonders im gittaresken und songstrukturellen Bereich sticht Alles-Komponist Morgoth viele gleichaltrige Gruppen aus, krönt er sein Schaffen schließlich mit einigen zeitweise sogar schwedischen Glanz-Momenten. Dagegen gibt es hinsichtlich Synthetik noch Handlungsbedarf, vor allem die eher unpassenden, weil triefend austauschbaren Samples gehen schnell auf die Nerven. Um einige Grade schlimmer treffen einen die platten Texte, denen Metaphern oder korrekte Grammatik genauso ein Fremdwort sind wie Seriösität. Direkt angreifende Lyrik kann zwar nie schaden, sollte aber zeitlos und außergewöhnlich sein; genau das müssen die beiden noch lernen. Zudem sollte nicht gleich gegen alles und jeden gewettert werden, da dies ein Konzept, eine Grundstimmung, die jede (gute) Platte braucht, vermissen lässt.
Ansonsten gibt es kaum noch Angriffsfläche, die groß genug ist, um Runenblut daran fest zu kleben. Natürlich könnte noch angeführt werden, dass das Album nicht gerade eine langlebige Erscheinung ist, weil das Material keine großartige Detail-Vielfalt offenbart. Oder dass die nebst den kraftvoll intonierten Krächzeinlagen auch verwerfliche Grind-Grunzer eingesetzt werden, die den guten Eindruck etwas trüben. Oder oder oder. Doch bin ich froh, dass zumindest das ungeschliffene Grundgerüst fest gesichert steht und auf zukünftige Perfektionierung wartet, denn solange die Basis nicht stimmt, kann nichts darauf aufgebaut werden.


FAZIT:

Runenblut sind auf einem guten Weg. Hoffentlich verlassen sie ihn wieder nicht.


TRACKLISTE:

01 - Fear The Dreams Of War
02 - Code: Search And Destroy
03 - No Solution For Your Life
04 - Execution Of Jesus Christ
05 - The Horned
06 - Piss On Christianity
07 - The Prophecy
08 - Holocaust Of Winter
09 - At The Grave Of My Existence
10 - Sometimes In The Night
11 - The Last Breath


LINE-UP:

Morgoth - All Instruments, Clear Vocals
Fjalar - Scream Vocals


AMIKKUS

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