Das Zauberwort heißt: Groove. Keine andere Gruppe schlenkert so selbstsicher und vor allem tödlich von Passage zu Passage, wechselt so geschickt zwischen geheimnisvollen, thrashigen und richtig aggressiv-hastigen Momenten. Wer kann weiters auf solch ein kongeniales Gitarristen-Drummer-Duo zurückgreifen, das einerseits sehr eigenständig (punktgenaue Trommelvernichtung!) arbeitet, andererseits genauso präzise wie ein Schweizer Uhrwerk vernichtet? Allein schon die beachtliche Anzahl an Riffmonstern lässt so manchem das Unterkiefer ausrenken; sofern man jedoch noch dazukommt, der Platte ein, zwei Durchläufe zu gewährleisten, sollte es keine Zweifel mehr daran geben, dass den Norwegern ein ganz heißes Eisen gelungen ist. Und trotz der zugegebermaßen reichlich sperrigen Anfangsstellung löst sich der Song-Knoten zusehends und wartet danach mit einem Quell unerschöpflicher Freude am Hören auf. Apropos: Genau diese verbreitet sich im Raum, wenn solch genial ausgeheckte Rhythmen, wie sie überall zu finden sind, einen überfallen und förmlich zum ganzkörperlichen Mitwippen zwingen. "Moribund" klingt, so banal es sich auch lesen mag, ganz einfach richtig! Alles, jeder noch so kleine Einwurf ist genau dort, wo man ihn als Hörer vernehmen will. In Sachen Passgenauigkeit können Koldbrann also mittlerweile mit Summoning konkurrieren - ungeachtet dessen, dass hier zwei Bands aufeinander prallen, die gar nichts gemein haben. FAZIT: Es ist ein schönes Gefühl, wenn alle Erwartungen übertroffen werden und ein Werk in Händen hält, das abseits jedweder Entwicklung im schwarzmetallischen Bereich wie ein Fels in der Brandung dasteht. Unglaublich gut!
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