Absolutus - Ostendit Quam Nihil Sumus    ABSOLUTUS
    Ostendit Quam Nihil Sumus

    Release:  22.8.2005
    Label:  Goatowarex
    Stil:  Old School
    Spieldauer:  40 Minuten 16 Sekunden
    Punkte:  8 von 10
    Homepage:  Keine

    In der Datenbank seit:  21.05.2006 / 20:13:59
    Gelesen:  391x  (seit Datenbankeintrag)

Quasi aus dem berühmten Nichts schoss dieses Projekt aus dem belgischen Boden heraus, doch nahm bis jetzt kaum jemand Notiz davon. Angesichts der sonst so regen Promotion seitens der - mittlerweile durch andere Genialitäten wie Urfaust bekannt gewordenen - Plattenfirma, die im Outback zu Hause ist, scheint es, als ob man sich entweder für diese Szenesprösslinge "schämt" oder sie dem Fokus der Normalsterblichen vorenthalten will. Während die erstgenannte mögliche Taktik aus meiner Sicht einen völligen Unsinn darstellt, kommt natürlich die Frage auf, warum ein Label, das einen Act vorweisen kann, dessen Songs hundert Mal eher den Geist der hochkreativen Genre-Anfänge atmet als ein Großteil der vergleichbaren Revival-Masse, darauf verzichtet, nicht einmal in diversen Foren für dieses Album die Werbetrommel zu rühren. Ob nun eine Anweisung seitens der Band, ein allzu knapper Zeitrahmen oder schlicht und einfach Faulheit für diesen Fauxpas verantwortlich sind, spielt keine Rolle, denn Absolutus hätten durchaus größere Aufmerksamkeit verdient.
Streng genommen sind Absolutus weder revolutionär noch besonders detailreich, haben sie lediglich zwei bis drei einfache Melodien und höchstens einen signifikanten Einschnitt pro Nummer eingebaut. Was hingegen wirklich beeindruckt, ist die Umsetzung und Vernetzung dieser an einer Hand abzählbaren Ideen, mit der die Gruppe in den Proberaum ging. Im Prinzip läuft jedes Kapitel nach folgendem Schema ab: Nach meist plötzlichem Einstieg spucken die Sechssaitigen atmosphärische, einfach-apokalyptische Tonfolgen aus, deren Abfolge logisch aufgebaut ist und vom Klang ungeschliffen, aber dennoch klar und hell aus den Lautsprechern tönt. Manchmal kommen auch besonders hoch klingende, sehr wehmütige Riffs zum Einsatz, um dem Ganzen einen dezenten Endzeit-Anstrich zu verpassen. Des weiteren wird für die kurzen Übergänge das Hauptthema nur geringfügig geändert, sodass der rote Faden angespannt bleibt. Unterstützt wird das unumstürzbare Gitarrengerüst von einem sehr kompetenten Schlagzeuger sowie einem Bassisten, der allerdings von Eigenbrötlerei nicht viel hält, somit also seine Kreativität gegen eine genaue Anpassung an die dünner besaiteten Instrumente austauscht; dies stört jedoch nur dann ein wenig, wenn die Notenwellen besonders hoch schlagen, ansonsten geht der Bass im Mix unter. Synthetik findet hier ebensowenig statt wie weibliche Gastauftritte oder Backing Vocals. Apropos: Der Frontmann hat ein angenehm giftiges Keiforgan, das aufgrund seiner ordentlichen Verständlichkeit einen kleinen Einblick in die Texte eingibt. Persönliches wie weltliches Versagen, Beschwörungen des Höchsten Gerichts sowie andere reichlich düstere Themen werden musikalisch herausragend verpackt und verarbeitet.
Vom Umfang her stimmt das Debut, obwohl ein weiterer Song sicherlich kaum geschadet hätte, da nach gut vierzig Minuten Schicht im Schacht ist. Ein weiterer Kritikpunkt wäre der nach intensivem Genuss dieser Scheibe zähe Nachgeschmack, weil eben auf Detailreichtum verzichtet wurde - plötzliche Aha-Momente sind hier Mangelware.


FAZIT:

Es ist zwar durchaus paradox, dass viele Combos, die nur auf dem Papier der alten Schule frönen, einen weitaus größeren Support seitens ihres Labels bekommen als Absolutus... was indes nichts daran ändert, dass ein starkes erstes Album mit wenigen Schwächen vorgelegt wurde, an dem einige mutige Nostalgiker sicher ihre Freude haben werden. Hoffen wir auf ein baldiges Wiederhören aus Belgien!


TRACKLISTE:

01 - The Scale Of Nothingness
02 - The Ascending Plague
03 - Dislocation Of Time
04 - Until The Conclusion Of Ages


LINE-UP:

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AMIKKUS

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