Da es kein Infoblatt zu dieser schon vor 2 Jahren erschienen CD und auch keine Homepage der Band gibt, fällt mein Informationsstand zu ISENBURG leider etwas dürftig aus. Ich konnte nur so viel in Erfahrung bringen, dass es ein 1-Mann-Projekt ist, hinter dem Steffen Thümmel (ANDRAS) steckt. Auf seiner Huldigung an das Erzgebirge legt er eine ziemlich abwechslungsreiche Darbietung an den Tag, die mit viel Melodie, Tempowechsel und abgedrehten Ideen gespickt ist. Schade nur, dass nach all diesen interessanten Vorzeichen die Umsetzung sehr zu wünschen lässt. Es muss zwar nicht immer ein roter Faden sein, der eine CD durchzieht, doch im Falle von ISENBURG gibt man sich gar zu flexibel und nimmt sich dadurch selbst den Wind aus den Segeln, wenn die Songs endlich anfangen würden zu zünden. Mit dem etwas überzogenen Keyboardeinsatz wird zwar mit Nachdruck versucht etwas Atmosphäre in die Stücke einfließen zu lassen, jedoch trägt diese Beschallung nicht das geringste dazu bei, dem Teil mehr Charme zu verleihen. Vielleicht liegt es ja Teil auch am etwas dünn ausgefallenen Sound, dass mir die Songs nicht den Schädel spalten. Doch ich denke eher, dass mir der Patchwork-artige Songaufbau etwas gegen die Natur geht. Was dann beim letzten Lied, welches übrigens nicht auf der Tracklist vermerkt wurde, geboten wird, bringt das Fass endgültig zum Überlaufen. Black Metal kombiniert mit Volksmusikeinflüssen kann ja für kurze Zeit ein recht lustiges Zwischenstück bilden, sollte aber keinesfalls zu einem 10-minütigen Epos aufgebauscht werden. Zum einen oder anderen gelungenen Riff in den Anfangsstücken wie einem gut in Szene gesetzten Bass darf man dem Einzelkämpfer gratulieren, der Rest klingt jedoch eher unterdurchschnittlich.


FAZIT:

Wer sich diese CD nicht schon beim Veröffentlichungstermin vor 2 Jahren gekauft hat, muss dies jetzt nicht unbedingt nachholen.

TRACKLISTE: 01 - Isenburg 02 - Wave Of Weakness 03 - The Return 04 - Pandemoniac 05 - Hymn To The Son 06 - Erzgebirge

LINE-UP: Steffen Thümmel - Alle Instrumente, Gesang

JÜRGEN WINTERHELLER