Sanguis - Infernum Infinitum    SANGUIS
    Infernum Infinitum

    Release:  Juni 2004
    Label:  Supreme Chaos Records
    Stil:  Melodic Black Metal
    Spieldauer:  45 Minuten, 26 Sekunden
    Punkte:  8,5 von 10
    Homepage:  www.sanguis.at

    In der Datenbank seit:  19.10.2005 / 20:29:21
    Gelesen:  414x  (seit Datenbankeintrag)

Bei uns gibt es ja vergleichsweise wenig Bands, die damit "gestraft" sind, einem hohen Erwartungsdruck aufgrund eines rundum gelungenen Vorgängeralbums ausgesetzt zu sein. Die Steirer von SANGUIS dürfen sich jedoch auf jeden Fall zu dieser Gattung zählen. Und was soll ich sagen? "Infernum Infinitum" wird sicherlich niemanden enttäuschen, der "Chaosgate Guardians" in wiederkehrenden Abständen in seinem CD-Player rotieren lässt.

Wer mit der Musik der Herrschaften noch nicht vertraut ist, darf sich auf eine melodisch-technische Edeldarbietung in Sachen Black Metal freuen. Die meisten Songs kommen im midtempo aus den Boxen, wodurch auch massig Platz für eine prächtig stimmige Atmosphäre geschaffen wurde. Besonderes Augenmerk hat man auch auf diesem Release auf die wunderbar eingängigen Gitarrenmelodien gelegt, die wahrscheinlich zu den hervorstechendsten Trademarks von SANGUIS gezählt werden können. Variabler hat man sich dagegen beim Gesang gegeben. Frontmann Umbra beschränkt sich nun nicht mehr alleine auf den für Black Metal typischen Kreischgesang, sondern lässt hin und wieder Death Metal-Grunts miteinfließen, die den Stücken gut zu Gesicht stehen und für Abwechslung sorgen. Es ist auch schön zu vernehmen, dass sich mit "Ode an den Schmerz" ein kompletter Song mit deutschen Texten wieder findet. Allen Vorurteilen diesbezüglich sei nur gesagt, dass es den Steirern hervorragend gelungen ist, diesen Track als einen der härtesten und ergreifendesten des ganzen Albums zu arrangieren, wobei die kernigen Vocals eine Menge zum Gelingen des Ganzen beitragen. Ich hoffe nur, dass die elektronische Spielereie gegen Ende des Songs eine nicht mehr wiederkehrende Ausnahmeerscheinung darstellt, und sich die Band auch in Zukunft ihren Stärken hingibt. Klarer Überhit der Scheibe ist für mich jedoch das teilweise hymnenhafte und besonders ins Ohr gehende "My Heart Is Ice", mit dem die Jungs live sicher einiges Aufsehen erregen werden.


FAZIT:

SANGUIS haben mit dem dritten Release ihre Berufung gefunden, und auch wenn in diesem Genre sich die Bands schon gegenseitig auf die Füße treten, werden sie sich durch ihre hervorragende Darbietung und spielerische Klasse ihren Weg nach oben bahnen. Wäre dies ihr Labeldebüt, würde die Wertung noch höher ausfallen. So kann ich ihnen "leider nur" ihren erstklassigen Nachfolger dazu bestätigen.


TRACKLISTE:

01 - Chaos Unleashed
02 - Nemesis (The Last Chapter Of Hope)
03 - My Heart Is Ice
04 - Fire Of Catharsis
05 - The Serpent-kiss
06 - Ode An Den Schmerz
07 - Fear My Vengeance
08 - Edifying Agony


LINE-UP:

Umbra - Vocals
Aries - Bass
Svart - Drums
Azazel - Guitar


JÜRGEN WINTERHELLER

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