Geboten wird ruppiger und rauer midtempo Black Metal, der jedoch trotz aller Undergroundattitüde einen annehmbaren Sound vorzuweisen hat, der es einem möglich macht alle Instrumente klar herauszuhören. HEMNUR steht aber nicht bloß für gemächliche Songs, und so finden sich besonders gegen Ende der Scheibe immer wieder Ausreißer in rasantere Gefilde wieder. Genau diese Passagen zählen dann auch zu den besten der bisherigen Schaffensperiode HEMNURs. Nicht, dass der erste Teil von "Satanic Hellride" als stumpfsinniger Mist abzutun wäre, denn auch hier finden sich mit Krachern wie "I Spit My Blood" oder "Freezing Doom" gelungene Tracks wieder, doch überwiegen hier die experimentelleren Momente, die nicht immer mit dem rauen und grimmigen Gesamtbild harmonieren. Überhaupt treten in der ersten Hälfte vermehrt Black’n’Roll Elemente auf, die zwar nicht unbedingt schlecht sind, dem Werk auf Dauer jedoch ein wenig den Saft entziehen. Geht die Entwicklung bis zum nächsten Album deutlich in Richtung der letzteren Beiträge, dann wird Frediablo’s Fangemeinde zukünftig nicht mehr alleine dem Todesbleilager angehören. FAZIT: Wer mit midtempo Black Metal was anfangen kann und sich nicht unbedingt große Innovationen erwartet, wird mit HEMNUR sicher nicht schlecht bedient werden. Die Black’n’Roll Schiene, die Fredioblo hier teilweise fährt, birgt einige nette Ansätze, doch sollten sie in Zukunft etwas in den Hintergrund treten, um dem primitiven Schaffen gegen Ende der Scheibe mehr Platz einzuräumen.
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