Womit wir schon bei der Musik wären. Rasantes, brutales und schneidendes Tonmaterial ohne viel Abwechslung überfällt den mehr oder minder vorbereiteten Hörer mit "Antichristian War Propaganda", dem ersten und gleichzeitig dem Titeltrack des Debüt-Albums. Riffs und Songstrukturen sind relativ repetitiv und monoton, darüber legt sich das lang ausgezogene Gekreisch des Sängers. Parallelen zu schwedischen Kämpen wie Dark Funeral und Marduk, allerdings zu ihren monotonsten Zeiten, sind nicht überhörbar. Laut einigen meiner Kollegen muss man sich an dem südländischen "Satan auf der Autobahn bei Tempo 220"-Sound von Lux Ferre nur etwas warm hören. Leider kann ich auch beim zwanzigsten Hören von dieser Debüt-CD kaum noch einen musikalischen oder strukturellen Unterschied zwischen dem ersten und dem zweiten Track wahrnehmen, vielleicht liegt dies aber auch daran, dass die Riffs großteils dieselben sind… eine substanzlose Melange von wie zufällig aneinander gereihten Tonfolgen. Auch der Sänger macht seinen Texten alle Ehre: Ein unmotiviertes und primitives Gekreisch, das sich rhythmisch variationslos über die Riffs legt und keinerlei Spannungsbogen aufbauen kann. Beim dritten Track geht man dann etwas eigenständiger zu Werke… zumindest in den ersten 15 Sekunden. Danach wären wir wieder bei dem, was vorher zur Sprache gekommen ist. Tiefsinn sucht man hier vergebens, ein paar Tempiwechsel und – wenn auch nicht gerade neue – Melodien lassen einen "Corrosive Torment" aber aushalten. "Next to Satan" wird, ganz im Gegensatz zum ersten Teil des Albums, relativ abwechslungsreich, besteht nämlich aus einer Hyperspeed-Sequenz, die durch ein viertaktiges Break von der nächsten Hyperspeed-Sequenz, die die gleiche wie die erste ist, unterbrochen wird, und so weiter, mit einem Wort, es rasselt gehörig aggressiv dahin. Vor allem die ständige Wiederholung der drei Titelworte ist unglaublich nervtötend. Bei "Achtung! – The Devils Garden" wären wir dann bei einem echten Midtempo-Stück mit nur langsam wechselnden Akkorden. Hier kann man erstmals von anhörenswert, vielleicht sogar von einem kleinen Ohrwurm sprechen, also sei hiermit der Anspieltipp (wenn sich jemand die Mühe antun will) gegeben. FAZIT: Lux Ferre präsentieren sich auf ihrem Debut relativ einfallslos – die Songs sind repetitiv und strukturell fad. So langsam habe ich die Nase wirklich voll von unkreativer Highspeed-Blasphemie, egal aus welchem Land, und ein solches Machwerk verdient, schon aufgrund eines mangelnden Wiedererkennbarkeitswertes, nicht mehr als 4 Punkte… und dabei ist das wirklich grauenhaft einfallslose Cover-Artwork mit dem umgedrehten Jesus vor der Atombombe nicht in die Wertung miteinbezogen! Interview auf: www.mz.art.pl/interviews/lux_ferre.htm
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