Ein recht eindrucksvolles Konzeptalbum legen uns Lunar Aurora mit ihrem bis dato immerhin schon sechstem Werk vor. Hier wurde eindeutig nichts dem Zufall überlassen, und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass hier sogar ein lyrische Konzept zum Tragen kommt, dass sich über die üblichen Klischees hinwegsetzt. Ähnlich wie der Tageszyklus in den Songtiteln kann man anhand der Texte die wunderbare Vergänglichkeit des Lebens quasi von der Wiege bis ins Grab nachvollziehen. Die Deutschen scheinen im tiefsten Inneren ihrer Selbst extreme Minimalisten zu sein, und verstehen es dennoch, das Maximum aus sich und ihrer Musik herauszuholen. Bei lediglich vier Songs aufgeteilt auf eine Spielzeit von über 46 Minuten mag es wenig überraschen, dass die Lieder teils durch Monotonie auf sich aufmerksam machen. Das außergewöhnliche daran ist aber, dass uns die Jungs beweisen, dass Monotonie nicht zwangsläufig mit einem negativen Attribut in Zusammenhang gebracht werden muss. Die beklemmende und bedrückende Atmosphäre, die dieses Werk von Beginn an versprüht wird durch die teils eintönigen Stellen dadurch nämlich noch mehr hervorgehoben. Man sollte jetzt jedoch nicht dem Irrtum erliegen, dass die Band frei von jeglichen Ideen wäre. Eher das Gegenteil ist der Fall. Neben den eben erwähnten Passagen findet man sehr wohl Platz für Abwechslung und experimentelle Gedanken. Als gelungen kann man hierbei die stimmliche Integration eines jeden Bandmitgliedes vermerken. Von klaren Momenten über mit Hall versehenen Einlagen bis hin zu traditionell grimmigen Elementen wird ein breites und interessantes Spektrum angeboten. Ähnlich flexibel gibt man sich auch bei der Wahl des Tempos. Verträumte, mit Akustikgitarren versehene Einschübe treten neben eingängigen mid-tempo-Parts ebenso zum Vorschein, wie derbe Knüppelattacken. Nimmt man all das her, mischt einen beinahe ständig präsenten Klangteppich aus rauschenden Gitarren sowie im ersten Moment wirr erscheinende Takte hinzu, dann hat man einen groben Plan dessen, was diese Truppe hier bietet. FAZIT: Die Musik von Lunar Aurora kann man schwer in Worte fassen und sollte am besten von jedem Black-Metal-Fan einmal angetestet werden. Fest steht nur, dass diese CD nicht einfach so nebenbei konsumiert werden sollte, da sie fordern ist und eure volle Aufmerksamkeit verlangt und auch verdient. Anmerkung von Phil: Exklusivvertrieb in Österreich über Ashen Productions - www.ashenproductions.net
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