Das beinahe schon obligate Intro bestehend aus Kampfgeräuschen dämpfte die hohen Erwartungen, die ich für das hier vorliegende Album gehegt habe zugegebenermaßen ein klein wenig. Nach den teilweise guten bis hervorragenden Kritiken, die ich zu den beiden Demos der Band gelesen hatte, war ich nämlich schon ziemlich gespannt, in welchem Licht sich das Labeldebüt präsentieren würde. Nach dem kurzen Ausrutscher am Beginn fangen sich die Deutschen aber blitzschnell, und zünden mit deftigen Blastparts und sägenden Gitarren sogleich ein wahres Feuerwerk. Mit Hilfe der eingängigen Riffs und den teilweise auf mid-tempo gedrosselten Parts stellen sie vorweg auch gleich zur Schau, dass sie keine Scheu davor haben auch mal den Fuß vom Gas zu nehmen. Diesem Motto getreu wird auf "Die Suche nach Bifrost" mächtig auf Atmosphäre gesetzt, wobei der Sprechgesang stimmlich leider nicht immer so ganz mit der Musik harmoniert. Eine Überraschung in Form von Celloklängen erlebt man dann sogar bei der folgenden "Ballade". Doch obwohl die kompositorische Seite hervorragend gestaltet wurde, und schöne Melodiebögen auf einen herniedergehen, ist es doch schön, wenn nach fast 7 Minuten die ruhigen Klänge langsam wieder verklingen. Um einen erquickenden Ausgleich dazu zu erschaffen, lassen es die Jungs mit "Nordblut" gleich wieder herzhaft krachen. Geballte Aggressionen werden hier freigesetzt, die im Wechselspiel mit den langsameren Passagen wiederum ein stimmiges Bild ergeben. Nach dem Folk-lastigen Instrumentalstück nehmen die vorher präsentierten Tugenden sogleich wieder Form an, und es wird wieder abwechslungsreiche, melodiebehaftete und zugleich dynamische Musik geboten. Durch die Akustikgitarre beim Outro erlebt man sogar noch die melancholische Seite der Deutschen, deren kurzweiliges Album man sich gerne öfters in den Player schiebt. FAZIT: Der kratzig keifende Gesang stört bei einigen gesprochenen Passagen zwar ein wenig, doch wer auf der Suche nach variablen und interessantem Pagan/Black-Metal ist, dürfte hier fündig werden.
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