Oft ist es ja leider so, dass den meisten altgedienten Black-Metal-Bands im Lauf der Zeit ein leichter Hang zum Mainstreamgedanken anhaftet. Umso erfreulicher ist es dann, wenn man wie hier von Belgiens Black-Metal Aushängeschild Enthroned erneut eine pechschwarze Perle geboten bekommt. Wie eine feste Insel inmitten eines chaotischen Meeres zelebriert das Trio eine geniale Gratwanderung zwischen blastenden Passagen und atmosphärischen, sprich gemäßigten Rhythmen. Es dauert aber ganze drei Tracks, um sich von der rasanten und unerbittlichen Durchschlagskraft der Belgier erholen zu können. Mit "Blacker than black" bietet sich einem dafür dann eine infernalische Hymne, die gemeinsam mit dem folgenden, technisch anspruchvollen "Vortex of confusion" und dem düsteren Instrumentalstück "A.M.S.G" die etwas ruhigere Achse dieses Albums bildet. Resultierend aus dem kurzen Geschwindigkeitsabfall dieses Pakets, attackieren dafür die folgenden Klänge umso härter und erbarmungsloser die Trommelfelle. Bei der, für Bandverhältnisse gerechnet, wohl experimentellsten Nummer dieses Albums "Seven plagues, seven wrath (Xes revelations)" scheut man nicht einmal vor beinahe virtuoser Gitarrenarbeit und, man glaubt es kaum, klaren Vocals zurück, und man weiß dadurch durchwegs zu gefallen. Leider werden die Schlagzeugsalven von einem Drumcomputer abgefeuert, doch kann man durch die einwandfreie Soundqualität und die guten Songs auch über diesen Fauxpas hinwegsehen. FAZIT: Das bis dato wohl ausgereifteste Werk in der 11-jährigen Bandgeschichte, das sicherlich jeden Fan des Genres ansprechen dürfte. Wenn die Felle in Zukunft wieder von einem Wesen aus Fleisch und Blut verdroschen werden und der Musik somit noch mehr Seele eingehaucht wird, wage ich es gar nicht vorherzusagen, wie exzellent das Nachfolgewerk ausfallen wird.
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