Koldbrann sind der beste Beweis dafür, dass die totgesagte norwegische Black-Metal-Szene immer noch am Leben ist. Welch starke Impulse davon ausgehen, kann man anhand des vorliegenden Albums bestens nachvollziehen. Zwar sind die hier vorgetragenen neun Lieder nicht mehr gerade taufrisch (da dieser Release lediglich eine Wiederveröffentlichung darstellt), doch verkörpern sie dennoch auf eindrucksvolle Art und Weise die Grundgedanken des Schwarzmetalls. Ohne sich in einen unnötigen Geschwindigkeitsrausch zu steigern, wechseln einander rasende sowie gemäßigte Parts ab und erzeugen ein gelungenes Wechselspiel. Ruhig oder zurückhaltend wird es auf "Nekrotisk inkvisition” jedoch nie, da das ganze Album in eine grimmig kalte Stimmung gehüllt wurde, die einen ohnehin nicht loslässt. Die Gitarren sägen sich herrlich ins Fleisch und der minimalistische und räudige, aber passend ausgestattete Sound tut sein weiteres, um das traditionelle Banner hochzuhalten. Die Jungs wissen einfach, wo die wahren Werte stecken und präsentieren uns das in atemberaubender Manier. Immer wieder taucht so etwas wie Melodie im Spiel der Norweger auf, die jedoch dermaßen dezent eingesetzt wird, dass sie wirklich rein dazu dient, um mehr Abwechslungsreichtum ins Spiel zu bringen. Einzig die eher hölzern wirkenden Drums beim ersten Track hinterlassen einen bitteren Beigeschmack am sonst souveränen Gesamtbild. "Nekrotisk inkvisition" ist ein hervorragender Beweis, dass man althergebrachtes sehr wohl interessant gestalten kann, ohne sich dabei Effekthascherei nachsagen lassen zu müssen. FAZIT: Wer in letzter Zeit vergeblich nach einer Portion ungehobeltem und purem Black-Metal gesucht hat, wird hier endlich fündig werden. Bleibt zu hoffen, dass sich mehrere Bands ein Beispiel an Koldbrann nehmen und zurück zu den Wurzeln finden – der norwegischen Szene tut diese Blutauffrischung sicherlich gut.
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