„L’essentialité du frisson“ beginnt atmosphärisch mit Sprechgesang und stellt vor allem das melodische Moment in den Vordergrund. Durch das Akkordeon von Gastmusiker Pereg Ar Bagol von den französischen Folk Metallern Boisson Divine erhält die Nummer auch einen folkigen Touch, ein gänzlich neues Element bei Jours Pâles, welches der Band jedoch gut zu Gesicht steht. Das instrumentale „Incommensurable (chanson pour Aldérica II)”, die Fortsetzung eines der stärksten Tracks vom zweiten Album „Tensions“ besticht mit wunderschönen, traurigen (Lead)gitarrenmelodien. Allgemein stehen Melodien auf „Résonances” stark im Vordergrund, ich würde die Scheibe als noch eine Spur melodiöser als das letzte Album „Dissolution“ bezeichnen, wobei durchaus auch schnellere, aggressive Passagen eingebaut werden. Wie auch auf schon auf den bisherigen Alben hat Spellbound wieder verschiedene Gastmusiker eingeladen, so zeichnet sich SD. Ramirez (Psychonaut 4) für die Leadgitarrenarbeit verantwortlich, Kim Carsson (Kall, ex-Lifelover) steuert Guest-Vocals bei und Pereg Ar Bagol mit seinem Akkordeon wurde ja bereits erwähnt. Auf Female Vocals, wie man sie von den Vorgängeralben kennt, wird diesmal verzichtet. Inhaltlich gibt sich Spellbound persönlicher denn je, so drehen sich einige der ausschließlich auf Französisch gehaltenen Texte um seine Vaterschaft bzw. seine Tochter, schneiden aber auch dunkle Themen wie Tod und Pädophilie an oder beschäftigen sich mit der Ablehnung der modernen Welt. FAZIT: Wenn es um melodisch- melancholischen (Black) Metal geht, sind Jours Pâles definitiv eine Bank, das beweist das Projekt um Mastermind Spellbound auch auf ihrem vierten Album. Wem die vorigen drei Alben gefallen haben, der kann auch bei „Résonances“ blind zugreifen.
|