Ulrike Serowy legt mit „Im Schutzraum“ eine verstörende Dystopie vor, die auf nur etwas mehr als 50 Seiten Themen wie Machtmissbrauch, Überwachung und Freiheitseinschränkung unter dem Deckmantel von „Schutz“ behandelt. Sie thematisiert Obrigkeitshörigkeit, stures Festhalten an Regeln und das Abschieben von Verantwortung. Das kleine, dünne Büchlein, dessen Industrial-mäßig anmutendes Cover von Irrwisch Artdesign (welcher sich auch für zahlreiche Plattencovers im Metal/Neofolk-Bereich verantwortlich zeichnet) gestaltet wurde, ist zwar sehr schnell fertiggelesen, aber dafür wirkt der Inhalt umso länger nach. Wie würde man sich wohl selbst in so einer Extremsituation verhalten, diese Frage schwirrt einem nach der Lektüre von „Im Schutzraum“ auch am nächsten Tag noch durch den Kopf. Der Erzählsound ist wieder ein gänzlich anderer als in Ulrike Serowys anderen Büchern, von der Düsternis her ist ihr neuestes Werk durchaus mit „Die Festung“, einer Erzählung, die sie für die Black Metal-Band Beltez und deren Album „A Grey Chill and a Whisper“ geschrieben hat, vergleichbar. Einmal mehr beweist sie damit ihre Wandlungsfähigkeit als Autorin.In diesem Interview erfährt man mehr über Ulrike Serowy und „Im Schutzraum“: http://edition-outbird.de/2025/10/25/im-schutzra um-ulrikes-serowy-im-interview/ FAZIT: „Im Schutzraum“ ist eine kurze, aber heftige und intensive Erzählung, die von einer finsteren und beklemmenden Atmosphäre geprägt ist. Als Soundtrack empfiehlt die Autorin die Musik von Valborg und Mysticum.
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